In Episode #119 von Digital Growth hatten wir nach einigen Einzelfolgen mal wieder einen Gast bei uns. Pascal von Volunteerworld war bei uns und spricht mit uns über die weltweit größte Vergleichsplattform für internationale Freiwilligenarbeit.
Volunteerworld kann man sich in etwa vorstellen wie Airbnb für soziale Projekte im Ausland. Möchtest du morgen zum Beispiel Tiere in Namibia schützen, Korallenriffe in Indonesien wiederaufbauen oder dabei helfen, die Auswirkungen einer ausgelaufenen Ölbohrstelle an einer Pazifikküste einzudämmen, dann ist Volunteerworld der Platz, an denen du diese Projekte findest. Die Plattform vergleicht etwa 1800 Projekte in 82 Ländern.
Volunteerworld existiert schon seit 2015. Da die Plattform international agiert und vernetzt, dauerte es erst mal knapp drei Jahre, bevor erste nennenswerte Umsätze eingefahren wurden. Das liegt auch daran, dass sie bootstrapped gestartet wurde. Die Corona Pandemie war dann wieder ein Rückschlag für das Unternehmen, da diese zu vielen Reisebeschränkungen geführt hat. Deshalb folgte vor knapp einem Jahr eine Umstrukturierung mit einem komplett neuen Team und Investoren, die davon überzeugt waren, das Projekt zu finanzieren. Durch Business Angels konnte ein niedriger siebenstelliger Betrag beschafft werden, der nun beim Aufbau der Plattform hilft.
Wie Volunteerworld Nutzer auf seine Plattform bringt
Plattformen benötigen erst mal Anbieter, die Wert für diejenigen schaffen, die etwas nachfragen. Um Organisationen für sich zu gewinnen, schaut Volunteerworld, wie und in welchem Umfang man die Projektanbieter für Reisen unterstützen kann und kommuniziert es mit ihnen. Große Organisationen, also Big Player, sind im Grunde Selbstläufer. Mit diesen findet ab und zu Kommunikation über Emails statt und den Großteil der Präsentation der eigenen Angebote übernimmt die hauseigene Marketingabteilung. Ein kleiner Anbieter aus Togo bedarf beispielsweise mehr Unterstützung dabei, wie er seine Programme bestmöglich für die andere Seite der Plattform präsentiert.
Um Anbieter für sich zu gewinnen, werden die meisten potenziellen Kontakte über klassische E-Mail Outbounds angesprochen. Die Quelle ist meist sehr simpel eine Google Suche. Im ersten Schritt wird der passende Ansprechpartner in einer kurzen und knappen Nachricht über das Positive der Plattform informiert und dass die Organisation dorthin passen würde. Erhält man keine Antwort, folgen ein paar Reminder. Ist ein Jahr ohne Antwort vergangen, wird dann erneut ein Versuch gestartet. Damit die Mails auch interessant sind, liefert man zum Beispiel aufgewärmte Leads mit. Man schlägt der Organisation also Reisesuchende vor, die perfekt mit einem angebotenen Projekt der Organisation matchen würden und lockt sie so auf die Plattform. Von zehn kontaktierten Organisationen konvertiert eine.
Damit auch Reisende die Plattform betreten, wird sich bei Volunteerworld fleißig um das SEO gekümmert. Um häufig hoch zu ranken, wurden viele Landingpages erstellt und populäre Longtail Keywords an wichtigen Stellen platziert. Da die Journey der Nutzer vom ersten Touchpoint bis hin zur Reisebuchung in der Regel mindestens dreißig Tage und oft auch länger dauert, arbeitet man mit Micro Conversions. Statt eine Conversion zu definieren, werden also mehrere innerhalb dieser Journey definiert – quasi Meilensteine. Seitdem diese Conversionziele mit dynamischen Anzeigen von Google verbunden wurden, konnte man eine gute Steigerung der Performance feststellen.
Wie viele Teilnehmer die Plattform hat und wie in Zukunft der Fokus auf aktive Nutzer erhöht werden soll
Bisher nutzen die Plattform aktiv 300 Organisation, um ihre Projekte anzubieten. Im letzten Monat hatte die Plattform 300.000 Unique Visitor, woraus knapp 500 Reisebuchungen entstanden sind. Insgesamt konnten bereits 12.000 Reisen vermittelt werden.
In unserem Podcast und auf unserem Blog erwähnen wir immer wieder, wie wichtig aktive Nutzer sind, deshalb hat es uns überrascht zu hören, dass Pascal die Metrik aktiver Nutzer gar nicht trackt. Er begründet das damit, dass Leute sich in der Regel nur einziges Mal für Freiwilligenarbeit entscheiden und nur etwa 3 Prozent ein zweites Mal eine Reise buchen. Um die Bindung an den User zu ermöglichen, soll deshalb in Kürze die Kooperation mit einem namhaften Scale Up starten und das Portfolio um Abenteuer- und Gruppenreisen erweitert werden. Diese werden eher wiederholt oder auch nach einer Reise für Freiwilligenarbeit stattfinden.
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